Die Stechpalme wirkt geradezu exotisch in unseren Wäldern.
Mit ihren immergrünen Stachelblättern und den giftigen, hochroten Kugelfrüchten ist sie kaum zu verwechseln. Sie wächst hauptsächlich im westlichen Europa und in den Mittelmeerländern. Hierzulande ist sie nur im müden Westen heimisch - vor allem an schattigen Stellen in Buchenwäldern oder Buchen-Tannenwäldern. Da sie recht temperaturempfindlich ist, darf der Winter nicht zu kalt sein. Sonst erfriert sie, wenn nicht eine schützende Schneeschicht auf den Zweigen liegt. Ohne extreme Winter kann die Stechpalme aber ohne weiteres dreihundert Jahre alt werden.
Meist kommt die Hülse bei uns nur als Strauch vor, aber es gibt auch eine Baumform. Die können Sie in den Tälern des Schwarzwaldes sehen - und an dessen Abhängen, die sich der Oberrheinischen Tiefebene zuwenden. Dort wächst die Stechpalme als mehrere Meter hoher Baum. Die Blätter haben dort allerdings eine andere Form: ohne Stacheln, gewellt und mit glatten Rändern.
Im Mai und Juni trägt die Hülse kleine weiße Blüten, die zu größeren Blütenständen vereint sind - wobei männliche und weibliche Blüten auf verschiedenen Pflanzen wachsen. Die roten Früchte bleiben oft den ganzen Winter hängen.
Bei den Katholiken hat die Stechpalme besondere Bedeutung: Weil Jesus beim Einzug in Jerusalem mit Palmwedeln begrüßt wurde, werden bei uns am Palmsonntag Stechpalmenzweige geweiht. In England ist die Stechpalme zu Weihnachten ein üblicher Zimmerschmuck.