Die Stieleiche ist zwar die häufigste, aber nicht die einzige Eiche in unseren Landen. Ein naher Verwandter ist die Traubeneiche.
Wenn man genauer hinsieht, entdeckt man allerdings einige Unterschiede. Zum einen sind Traubeneichen meist kleiner als ihre Verwandten. Sie werden höchstens 30 Meter hoch (was indessen auch schon ganz respektabel ist). Selten hat der Stamm einen Durchmesser von mehr als zwei Metern. Im Gegensatz zur Stieleiche ist dieser Stamm auch durchgehend gerade und nicht gegabelt; die Borke ist nicht ganz so tiefrissig.
Der markanteste Unterschied sind allerdings Blätter, Blüten und Früchte. Die Blätter sind regelmäßig gelappt und am Blattgrund sowie am Blattende etwa gleich breit. Außerdem hat das Blatt der Traubeneiche einen deutlichen, bis zu drei Zentimeter langen Stiel. Die weiblichen Blüten sitzen knäuel- oder traubenartig an den Trieben; daher hat diese Eiche ihren Namen. Die Eicheln sind kürzer und gedrungener als bei der großen Schwester. Im Winter ist der Unterschied zwischen beiden Eichen ganz deutlich: Bei der Stieleiche fallen die Blätter im Herbst ab - bei der Traubeneiche häufig erst im Frühjahr. Weshalb man die Traubeneiche auch "Wintereiche" nennt - und die Stieleiche "Sommereiche".