Viele Waldpilze haben eine besondere Lebensweise entwickelt: Sie leben in Symbiose, in enger körperlicher Gemeinschaft mit den Wurzeln von Bäumen. Die Pilzfäden umspinnen die Wurzeln, dringen in sie ein und entziehen ihnen organische Nährstoffe. Andererseits helfen sie den Wurzeln bei der Aufnahme von Wasser und Mineralien: Sie wirken wie zusätzliche feinverzweigte Wurzelfäden.
Pilze kommen an den verschiedensten Standorten vor. Zwar fallen sie in krautarmen Wäldern oft schon von weitem auf, doch gibt es sie grundsätzlich in allen Waldtypen, wobei ihre Artenvielfalt immer aufs neue frappiert.
Dass Moose und Flechten auch auf Bäumen existieren können, sagten wir schon. Zusammen mit Pilzen nisten sie in hunderterlei Arten auf Rinde und Holz.
Moose kleiden die Stämme in einen grünen Mantel; oft sind Baumstämme und selbst die Äste über und über mit einem Mosaik von Flechtenlagern bedeckt. Mitunter formieren sich die Flechten zu krustigen, auch zu lappigen und strauchigen Gebilden, ja sogar zu hängenden, wehenden Bärten.
Die Moose und Flechten der Bäume sind "Aufsitzer", Epiphyten, die am Rindenstamm einen Siedlungsplatz finden, der ihnen von höheren Pflanzen nicht streitig gemacht wird. Dem Baum schaden sie meist nicht.
Anders ist es mit den schmarotzenden Pflanzen, die auf altersschwachen oder verletzten Bäumen leben und sich von ihnen ernähren.
Schließlich gibt es sogar Blütenpflanzen - freilich nur ganz wenige -, die sich auf Bäumen einnisten. Eine davon wird auch in dieser Publikation beschrieben: die Mistel.
>> Der Wald als Lebenswelt
>> Moose fallen besonders auf
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