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Der Wald - eine ganz besondere Welt

Manche Mägen vertragen sie nicht Pilze

Sie müssen drei Gruppen von Giften unterscheiden. Da sind erstens die Eiweißgifte, die lebensgefährliche Schäden hervorrufen. Die Wirkung - Kollaps, Herzlähmung, Leberversagen oder Schädigung der roten Blutkörperchen - tritt erst nach sechs bis 48 Stunden ein.

 Bildquelle: Ernst Klett Verlag - KnollenblätterpilzDie Gefährlichkeit dieser Gifte liegt also vor allem darin, dass man ihre Wirkung viel zu spät bemerkt. Bis dahin haben sie längst im Körper zu schweren Schäden geführt und die Chance, mit dem Leben davonzukommen, ist nicht groß. Bereits ein einziger solcher Pilz kann den Tod bedeuten. Zu den Pilzen mit tödlich wirkenden Eiweißgiften gehört beispielsweise der Grüne Knollenblätterpilz. Mit einem Körbchen davon kann man eine ganze Festgesellschaft ausrotten (und es geschah zuweilen auch schon sehr erfolgreich, wie uns die Geschichtsbücher lehren). Aber gerade dieser Pilz widerspricht eklatant allen Hausregeln: weder verfärbt er sich, wenn man ihn drückt oder schneidet, noch wird er von den Schnecken gemieden.

Als zweite Gruppe treten die Nervengifte auf, die schädlich genug, doch selten tödlich sind. Sie wirken schon nach einer Viertel- bis einer halben Stunde.

 Bildquelle: Ernst Klett Verlag - FliegenpilzZu den Pilzen mit Nervengift gehört beispielsweise der Fliegenpilz, der so hübsch und einladend aussieht. Vor ihm warnt man die Kinder zuerst. Mit Recht. Doch der Fliegenpilz ist längst nicht so giftig wie andere - beispielsweise der Grüne Knollenblätterpilz. Auch der Kirschrote Speitäubling gehört zu den Arten, die Nervengift enthalten, ebenso der Pantherpilz; der ist jedoch gefährlicher als der Fliegenpilz. Immerhin merkt man die Wirkung dieses Nervengifts recht schnell. Es macht benommen, übel und schwindelig. Manche bringt er in gesteigerte Erregung, hin und wieder kommt es sogar zu Tobsuchtsanfällen. Da besteht dann gar kein Zweifel, was schuld war. Man wird versuchen, sich schnellstens der gefährlichen Mahlzeit zu entledigen (das Einfachste: Finger in den Hals stecken!) und gleich zum Arzt gehen. Dann bleibt meist kein Schaden zurück.

Schließlich gibt es eine dritte Gruppe von Giftpilzen, die einen mit unterschiedlichsten lokal wirkenden Giften überraschen. Die wirken zwar selten tödlich, aber die Folgen eines solchen Pilzgerichts können dennoch sehr unangenehm sein.

Die Sache mit der Giftigkeit oder Unschädlichkeit der Pilze bleibt also schwierig - auch dann, wenn scheinbar gleiche oder ähnliche Giftarten vorliegen. Es gibt einfach keine allgemein gültigen Hinweise. Der eine Pilz, der schädlich ist, verliert sein Gift (zumindest teilweise) beim Kochen - der andere übersteht diese Behandlung, ohne seine teuflische Wirkung einzubüßen.

Dazu kommt, dass Pilze bei unsachgemäßer Lagerung schnell verderben. Deshalb sollten sie nach dem SammeIn rasch verarbeitet werden. Verdorbene Pilze können schädlich wirken, ohne gleich giftig zu sein.

Auch die Verträglichkeit, die einzelne Menschen bestimmten Pilzen entgegenbringen, ist ganz unterschiedlich.

Manche Mägen vertragen Pilze überhaupt nicht. Das rührt oft daher, dass die größte Menge der festen Bestandteile, die einen Pilz ausmachen, aus dem völlig unverdaulichen Chitin besteht. Dies ist das Material, aus dem auch die beinharte Außenhaut vieler Käfer gebildet ist. Kein Wunder, dass sich da mancher Magen mit der Verdauung schwertut!

Berichte, wonach auch die harmlosesten Pilze allerlei Umweltgifte begierig speichern, sollte man aufmerksam verfolgen. Sie tun es in der Tat. Besonders Cadmium, das die Industrie verwendet, wurde schon in erstaunlich hoher Konzentration in Champignons gefunden.

>> Bei Pilzen steckt das meiste unterm Boden
>> Vom Gift der schönen Pilze
>> Manche Mägen vertragen sie nicht

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