Spaziergänger suchen oft vergebens nach Seidelbast, denn es kommt sehr darauf an, in welcher Gegend man lebt.
Ist der Boden sauer, wird man den Seidelbast nie finden. Er braucht kalkreichen Untergrund. Man bemerkt den kaum über einen Meter hohen Strauch oft, bevor man ihn sieht: an seinem intensiven, weithin ziehenden Duft. Mit dem lockt er im März, manchmal sogar schon im Februar, Insekten an.
Der Seidelbast blüht erst, wenn er sechs Jahre alt ist. Dichtgedrängt sitzen dann die rosaroten Blüten direkt an dem blattlosen Stämmchen. Die Blätter treiben nach der Blüte aus. Die Früchte, eine Art Beeren, sind zunächst grün, färben sich im Sommer aber rot.
Der Seidelbast ist sehr giftig, doch Vögel können die Früchte fressen, ohne dass es ihnen etwas ausmacht. Die unverdaulichen Kerne scheiden sie aus und sorgen so für eine weite Verbreitung.
Ein Seidelbast kann mehrere Jahrzehnte alt werden; die Pflanze steht unter Naturschutz.