Sie ist die "Deutsche Eiche" der Literatur, die unter anderem Hoffmann von Fallersleben zu der Behauptung hinriß:
"Frei und unerschütterlich wachsen unsre Eichen..." Hier irrte der Dichter: Sie gehören nicht uns allein, diese Eichen. Es ist vielmehr die Eichenart, die in ganz Mitteleuropa am allerhäufigsten vorkommt.
Mehrere hundert Jahre kann eine Eiche leben, dabei eine Höhe von 50 Metern und einen Stammdurchmesser von drei Metern erreichen. Als mächtiger Baum besitzt sie ein angemessenes Wurzelsystem. Eine Pfahlwurzel reicht tief in den Boden. Seitenwurzeln dienen der Wasser- und Nährstoffaufnahme.
Das Eichenlaub, mit dem früher oftmals Sieger belohnt wurden, besteht aus unregelmäßig gelappten und gebuchteten Blättern mit einem kurzen Stiel. Wenn sich diese Blätter Ende April aus den Knospen entfalten, beginnt die Eiche auch zu blühen. Die weiblichen Blüten sitzen einzeln oder zu mehreren an einem auf rechten Stiel; daher hat diese Eiche ihren Namen.
Aus den befruchteten Blüten entwickeln sich die Eicheln, die in einer Art Becher sitzen. Aus dem fallen die reifen Eicheln im Herbst heraus. Man findet aber nur wenige unter den Bäumen; die meisten sind von Eichhörnchen oder Eichelhähern schon gefressen. Denn Eicheln sind sehr nährstoffreich. Deshalb war es früher üblich, ganze Schweineherden zur Mast in den Eichenwald zu treiben.
Eichenholz hat einen hohen Gerbstoffgehalt. Der macht es gegen äußere Einflüsse widerstandsfähig. Schiffbauer und Faßmacher wußten es sehr zu schätzen. Heute wird das Holz vorwiegend in der Bau- und Möbelindustrie verwendet. Und die Eichenrinde liefert noch heute den Grundstoff für viele Gerbereimittel.